Johanni und Sommerfest

Das Johannifest ist eines der Feste, die in der Vergangenheit allergrößte Bedeutung für die Menschen hatten, heute aber kaum mehr bekannt sind.

Dies war keineswegs immer so. In vorchristlicher Zeit hatte gerade der Johannitag, als Tag der Sommersonnenwende, eine herausragende Bedeutung für die Menschen. Wie mit der Christianisierung Weihnachten das alte Fest der Wintersonnenwende ablöste, so trat an die Stelle des alten Festes der Sommersonnenwende der Johannitag, der Geburtstag Johannes des Täufers. Dieser wurde auf den 24. Juni gesetzt. Die mit diesem Tag verbundenen Bräuche, wie z.B. das Sonnwendfeuer, sind heute in den meisten Gegenden ausgestorben.

Die Natur zeigt uns ihr Wachsen und Gedeihen auch zur Johannizeit in vielfältiger Weise. So beginnt das Gras um Johanni immer dunkler im Grün zu werden. Die Blumenwiesen verblühen allmählich und man sieht die Gräser und ihre Samenrispen täglich höher aufsprießen. Die Sonne steht nun fast senkrecht am Himmel und brennt auf die Erde nieder. Die Luft scheint dicker und schwerer zu werden. In den Gärten beginnt die erste Rosenblüte, und alle anderen hochaufschießenden Blumen beginnen zu blühen.

Während auf der einen Seite die Erde alles Leben aus sich heraustreibt, entsteht auf der anderen Seite der Eindruck, als näherten sich die Licht –und Wärmekräfte des Kosmos der Erde.

In dieser sonnendurchglühten Atmosphäre verschwistern sich Insekten, vor allem die Bienen und Schmetterlinge, mit den Pflanzenblüten. Es breitet sich eine Stimmung aus, die auch den Menschen ergreifen kann. Verspüren nicht auch wir das Bedürfnis die Sonnenkräfte, die der Erde so nah sind, in uns aufzunehmen? Aber nicht nur die Bienen und Schmetterlinge vermählen sich mit den Blüten der Pflanzen; Erde und Kosmos scheinen sich miteinander vereinen zu wollen. Zu keiner anderen Zeit sind die wärmenden Lichtkräfte des Kosmos so innig mit der Erde verbunden wie in dieser Zeit.

In dieser Zeit feiern wir im Kindergarten in der Regel auch das Sommerfest an einem Samstagnachmittag. Alle Familienmitglieder und Freunde sind herzlich eingeladen miteinander zu feiern. Die Erzieherinnen bereiten verschiedene Spiele in unserem Garten vor, die während des Festes von den Eltern betreut werden. Auf einer zuvor ausgehängten Liste sollen sich die Eltern für die Spielebetreuung eintragen. Außerdem sind die Eltern aufgerufen etwas fürs Buffet mitzubringen, sowie Wiesen- und Gartenblumen für Blumenkränze und die Tischdekoration.

Das Sommerfest beginnt immer mit den traditionellen Sommertänzen. Anschließend kann gespielt und gegessen werden. Danach schauen die Kinder ein Puppenspiel im Eurythmieraum – währenddessen räumen die Eltern den Garten wieder auf. Danach tanzen wir einen letzten Sommertanz.